Bericht von der Dr.Kleemann-Ausleseprüfung

44. Dr.-Kleemann-Zuchtausleseprüfung beim Klub Nordmark 

  

Lange haben wir alle warten müssen, doch dann war es doch endlich soweit! Nach zwei Absagen in 2020 und 2021 konnte sich das „Kurzhaarlager“ nun endlich einmal wieder zu dieser aussergewöhnlichen Prüfung zusammenfinden! Der Klub Nordmark hatte eingeladen mit Ihnen das 100jährige Vereinsjubiläum im Rahmen der Kleemann zu feiern. Nachdem das Präsidium des DK Verbandes, wegen der vermuteten hohen Nennungszahlen, Ende 21 eine erschwerte Zulassung ohne Abstimmung mit den Klubs veröffentlichte, wurde auf der JHV in Fulda hierzu eine Nachbesserung beschlossen, so dass alle nach den ursprünglichen Zulassungsvoraussetzungen startberechtigten Hunde entweder 2022 oder 2023 starten konnten. 

  

Der Klub Westküste nutzte die Chance und suchte mit den möglichen Kandidaten das Gespräch, um sie zur Teilnahme zu bewegen. Am Ende haben wir fristgerecht 14 Nennungen abgegeben, von denen 10 vom 25. – 29.10. dabei waren und 4 die sich 2023 beweisen möchten. In vielen gemeinsamen oder einzelnen Übungsabschnitten wurde allen die Chance geboten sich optimal auf die Revierverhältnisse einzustellen.

  

Unseren Klub vertraten daher: 

  

Otto Brunhoj Jensen mit Lystlunds Komma, 

Uffe Sondergaard mit Bjerringbro Frej, 

Thomas Hörup mit Bjerringbro Enya, 

Marvin Paul mit Armin Preußen Farben, 

Ralf Hein mit Wenja vom Holtvigt, 

Kay Hahnheiser mit Lenni vom Möwensee, 

Jacob Hudlebusch mit Dior Sondergaard 

Steffen Lydriksen Pedersen mit Lystlunds Quelle, 

Heiko Petersen mit Magnus Lystlunds 

und als einzige Frau 

Mareike Hein mit Quinn vom Klepelshagener Forst 

  

Als Klubhotel wurde die alte Straßenmeisterei in Eutin gebucht, was sich als Glücksfall entpuppte. Das hundefreundliche Personal, die idyllische Lage, die tolle Küche und das herrliche Wetter erlaubten allen sich vorzubereiten und natürlich auch die Gemeinschaft zu pflegen. Die Zimmer waren zwar nicht gerade kostengünstig, aber großzügig bemessen und gemütlich eingerichtet.

  

So trudelten erst die Hundeführer mit Partnern und Freunden, dann die Richter und Schlachtenbummler nach und nach ein und selbst einige Kurzhaarfreunde aus anderen Ecken der Republik besuchten uns. 

  

Am Dienstag besuchten wir das Brauhaus in Eutin und durften das dort gebraute Eutiner Bier testen. Tafelbier, Pils, Rotbier und Kirschbier wurden getestet und man machte sich anschließend wieder auf den Rückmarsch zum Hotel. Ralfs Fußverletzung war bereits am Abklingen und an der anschließenden gemütlichen Runde auf der Terrasse von Otto und Hanneke nahmen alle teil. 15 Grad erlaubten uns lange draußen zu sitzen, was natürlich zu einigen Geräuschentwicklungen führte so dass nicht alle ruhigen Schlaf fanden! 

  

Nach dem Frühstück ging es das erste Mal auf die Insel. Nachdem wir schon vor 6 Monaten ein Revier gefunden hatten,  welches uns einlud einen Trainingtag abzuhalten, waren alle eifrig bemüht dabei zu sein. Alle 10 Gespanne waren dabei, als Annemarie Detlef und in Dänschendorf begrüßte und uns ihre Flächen zur freien Verfügung anbot. Dabei gab es keine Reviergrenzen sondern nur die Angaben „alles auf dieser Seite der Straße und dort bis zum nächsten Feldweg“ usw.  Niemand begleitete uns und kontrollierte was wir taten – ein toller Vertrauensbeweis für unsere gut ausgebildeten Hunde. Wir machten viele Suchengänge mit reichlich Hasen, Rehen und sogar einem Fuchs. Fasane waren nicht dabei, was uns etwas erstaunte. Die Hundearbeiten waren überwiegend sehr gut und jeder musste sich nochmals vom guten Besatz in Marne auf den wesentlich größeren Besatz auf Fehmarn umstellen! Natürlich ging auf mal der ein oder andere Hund durch, was sicherlich nicht zur Beruhigung der Nerven führte, aber dazu gehört. Gestartet um 10 Uhr waren wir gegen 13.30 Uhr durch und hatten zusammen sicher mehr als 100 Hasen hoch gemacht!

  

Wir trafen und bei herrlichem Sonnenschein wieder am Hofladen von Annemarie und genossen dort den bereitgestellten Kuchen, Kaffee, Tee und die Backspezialität „Kröpel“ eine Art Berliner mit Rosinen, die als Fehmaraner Speise extra für uns vom Bäcker nebenan gebacken worden war. Wir überreichten als Dank einen der Metall - Deutschkurzhaarhunde für den Garten und machten uns auf den Weg zum Strand. Parkplatznot und zu hohe Parkgebühren ließen uns aber den Heimweg nach Eutin antreten, wo wir im Hotel ab 18.30 gemeinsam essen wollten. Kalbsschnitzel, Zanderfilet und Salat wurden verspeist und so manchen Gerstenkaltschale genossen, um sich auf die Prüfung einzustimmen! Der anschließende „sit in“auf der Außenterrasse war vorprogrammiert und entspannte alle nochmals! 

  

Donnerstag war es nun soweit! Anmeldung ab 9.30 und Zuchtschau ab 14.00 Uhr standen an. Zwei Ringe waren aufgebaut und Rüden und Hündinnen wurden getrennt beurteilt. Zuvor gab es natürlich die Auslosung der Gruppen und so manches Gefühl von Vorfreude oder Stress entwickelte sich! Kay war besonders nervös, Mareike dagegen freute sich auf und über Karl Stacheter aus Österreich und wieder andere waren unbekannt. Auch die Reviere und Sammelpunkte wurden bekannt und die Reihenfolge von Feld und Wasser war festgelegt. 

  

Als die Zuchtschau begann gab es eigentlich wenig Bedenken, zum Ergebnis und zum Ablauf, denn eigentlich waren alle sicher, dass der mitgebrachte Formwert es erlauben wird am Freitag mit den Arbeiten beginnen zu können. Jacob hatte etwas Bedenken, ob Dior nach der Mutterschaft in der Form für ein SG sein würde, wurde aber nach der Bewertung deutlich entspannter! Enya und Quinn verloren leider ihr V und Quelle und Magnus schafften es in die letzten 5 Hunde ihres Ringes. Gleiches galt für Frej und Lenni, aber in der Endausscheidung zu den ersten 5 Plätzen waren sie dann doch knapp gescheitert. Wenja zeigte sich gut und auch Komma erhielt ihr V bestätigt. So dass alle auf Armin schauten. Was nun letztendlich geschah lässt sich nur schwer nachzuvollziehen. Armin sollte zum Vermessen auf das Podest aus Europalette und Gummimatte. Wurde vom Gutachter dabei mit dem Chiplesegerät vermutlich in die Seite gestupst und wich aus. Bei der Zahnkontrolle dauerte die Prüfung am offenen Fang „ewig“ und der Hund wurde deutlich unruhig. Er wurde aber gemessen und durfte dann das Podest verlassen. Ralf und ich kamen hinzu und fragten, ob alles ok sei und der Hund gemessen sei, was uns bejaht wurde. Plötzlich wurde der Hund jedoch per Lautsprecherdurchsage disqualifiziert, da ein Wesensmangel vorläge! Ungläubig schauten wir uns an und Ralf eilte zum Bundeszuchtwart Gerd Schad, um nachzufragen und zu retten, was zu retten wäre! – Keine Chance! Niemand ließ sich auf eine Diskussion ein und unser Unverständnis wurde deutlicher, weil kurz zuvor ein Hund zweimal in unserer Gegenwart bei der Gebisskontrolle nach dem Gutachter geschnappt hatte und ein anderer Rüde mit 7 Helfern vermessen wurde, weil er nicht stehe wollte. Wir waren uns und sind uns noch sicher, dass mit Sensibilität und Ruhe Armin kein Problem gehabt hätte! Was uns kurz betroffen und sprachlos machte .Quelle und Magnus kämpften um die vorderen Plätze. Erst spät musste Magnus die erste Position im Ring abgeben und wurde V2. Quelle, die sich wirklich gut präsentierte wurde V5 Hündin! Ein riesiger Erfolg für den Züchter und dessen Hundeführer und natürlich auch des ganzen Klubs! Mit Frej unter den letzten 10 Hündinnen und Lenni bei den Rüden war der Triumpf nahezu perfekt, wäre da nicht der am Boden zerstörte Marvin gewesen, den es galt bei uns zu behalten! Marvin – wir greifen nochmal an! Der Gehorsam am Hasen war am Mittwoch nicht ganz fehlerfrei und etwas Glück hättest du sicher auch im Feld gebraucht – aber daran können wir für 2024 nochmal arbeiten, wenn du willst! Wir helfen dir dabei! 

  

Die abschließende Richterbesprechung war kurz und knapp und im Hotel gab es ein letztes Bier! 

  

Freitag ,der 28. Oktober 2022 war gekommen und alle eilten mit einem kleinen Frühstückspaket des Hotels, das eilig für uns gepackt wurde, zu den Sammelpunkten. Etwas unorganisiert fanden alle trotzdem zusammen und es ging in die Reviere. Ich selbst begleitete die Gruppe 22 mit Otto und Jacob, weswegen hier nicht alle Arbeiten beschrieben werden können. Doch alle berichteten von reichlich Hasen und Fasanen, Kaninchen und Rehen, Rebhühnern und Gänsen!  Ralf erwischte es zuerst – 8 Hasen kosteten Wenja die Geduld und ließen ihn verzweifeln. Kurz danach erwischte es Steffen mit Quelle, nachdem er auch noch im Rübenfeld gestürzt war, am Wasser, wo Quelle zu lange an einer Ente vorgestanden haben soll und Heiko, dessen Magnus angeblich leer vorgestanden haben soll, obwohl ein Zeuge gesehen hatte das ein Hase abgelaufen ist.  Kleine Abzüge im Bringen oder im Gehorsam kosteten einigen ganz vordere Plätze, aber dennoch trafen nach und nach Erfolgsmeldungen der frisch gebackener KS ein!

  

Einige Gruppe gingen noch essen und andere fuhren gleich zurück. Im Hotel angekommen warteten alle auf das letzte Gespann und genossen das erste Siegerbier. Als dann Kay um die Ecke fuhr, heraussprang, die Arme in die Höhe streckte und „3x4h“ rief, war kein Halten mehr. Alles wurde eingehend besprochen und die Feier ging bis 2:30 Uhr in der Nacht! Ich denke jeder kann den Stein ermessen, der allen an diesem Tage vom Herzen fiel!

  

Der Samstag war entspannt. Alle Westküstler waren fertig – so oder so. Einige kamen aus dem Grinsen nicht heraus und natürlich war die Trauer um vertane Chancen bei anderen groß! Wir sind jedenfalls stolz auf alle von euch – KS oder Teilnehmer und natürlich auch die Verbandsrichter, die ihre nicht einfache Arbeit souverän gemeistert haben! Euch gilt ein besonderer Dank! 

Die Vorstellung im Ring war für 14.30 angedacht, die Hubertusmesse für 17.30 Uhr und der Festabend ab 19.00 Uhr. Drei Tische wurden für die große Gemeinschaft reserviert und besetzt. Die Siegerehrung erfolgte unter  rythmischem Klatschen und lauten Rufen für jeden unserer erfolgreichen Hundeführer. Mit 6 erfolgreichen KS wurde Westküste nur von Nordmark mit 7 übertroffen, was der Freude keinen Abbruch tat.  Als alle nach Mitternacht wieder ins Hotel abfuhren war der Saal bereits leer. Nur Nordmark feierte noch am Tresen, was als Gastgeber verständlich sein darf. 

  

Wir freuen uns mit euch auf eine schöne Jagdsaison auf junge Hunde im Frühjahr und einen neuen Anlauf am 12.10.2023 in Surwold bei der 45. Dr.-Kleemann-Zuchtausleseprüfung, wenn es wieder heißt . „ Wo die Nordseewellen trecken an den Strand,….“ 

  

Kurzhaar voran und Waidmannsheil! 

  

Frank Eschenbach 

 


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